Studie: 81.000 Haushalte schon bereits vor der Krise energiearm
Immer mehr Haushalte haben aufgrund steigender Energiekosten Schwierigkeiten, ihre Wohnungen ausreichend zu beheizen.
Betroffen waren laut Statistik Austria im zweiten Quartal 9,2 Prozent aller Haushalte in Österreich.
Doch bereits vor dem Krieg in der Ukraine waren die Heizkosten für zwei Prozent der Haushalte unfinanzierbar. Das geht aus einer Studie der Statistikbehörde im Auftrag der Regulierungsbehörde E-Control hervor.
81.000 Haushalte betroffen
Konkret konnten 2021 rund 81.000 Haushalte ihre Wohnung nicht ausreichend warm halten. Unter den Einpersonenhaushalten und unter den Mieterinnen und Mietern waren es jeweils 3,3 Prozent. Bei Menschen, die höchstens über einen Pflichtschulabschluss verfügen, waren 5,7 Prozent betroffen.
Die Pandemie habe nicht zu einem Anstieg der Energiearmut geführt, so E-Control-Chef, Wolfgang Urbantschitsch. „Es bleibt aber zu befürchten, dass sich das aufgrund der aktuellen Energiekrise ändern wird.“ Bereits im vierten Quartal 2021 stieg der Anteil der betroffenen Haushalte auf 6,6 Prozent, zwei Quartale später waren es 9,2 Prozent.
Ein Blick auf Zahlen aus 2020 habe zudem ergeben, dass armutsgefährdete Haushalte (Einkommen geringer als 60 Prozent des Medianeinkommens) oft überdurchschnittlich hohe Energiekosten (mehr als 140 Prozent der Mediankosten) zu tragen hatten.
Unterstützende Maßnahmen gefordert
Strompreisbremsen und andere aktuelle Unterstützungsleistungen seien essenzielle, aber nur kurzfristige Maßnahmen. Informationen zum Sparen von Energie müssten um flächendeckende Beratungsleistungen und Hilfe bei der Umsetzung von Effizienzmaßnahmen erweitert werden.
| ORF