Proteste nach tödlichem Angriff auf Kurden

Demonstranten warfen Autos um, setzten einige in Brand und bewarfen die Polizei mit Gegenständen. Die Beamten reagierten mit dem Einsatz von Tränengas.
Bei dem Anschlag, der sich in einem kurdischen Kulturzentrum und einem Restaurant ereignete, wurden am Freitag drei Menschen getötet.

Der 69-jährige weiße Verdächtige sagte anschließend, er sei ein Rassist, der Ausländer hasse, so eine Polizeiquelle gegenüber AFP.

Der gleichen Nachrichtenagentur wurde berichtet, dass der Mann seinen Angriff mit einer ” gebrauchten ” Pistole startete und mit einer Schachtel mit mindestens 25 Patronen und ” zwei oder drei ” geladenen Magazinen gefunden wurde.

Kurz nach den Schüssen kam es zu Unruhen. Filmaufnahmen zeigten, wie Menschen mitten auf der Straße Feuer legten und Autoscheiben einschlugen.

Die Polizei setzte Tränengas ein, als die Demonstranten versuchten, eine Sicherheitsabsperrung zu durchbrechen.

Am Samstag kam es erneut zu Ausschreitungen, nachdem sich Hunderte von Kurden friedlich auf dem Place de la République versammelt hatten, um der drei Opfer zu gedenken.

Die Polizei verhört weiterhin den Mann, der ein pensionierter Lokführer ist. Er wird des Mordes und des versuchten Mordes verdächtigt und muss nun auch mit dem zusätzlichen Vorwurf rechnen, aus rassistischen Motiven gehandelt zu haben.

Er ist bereits wegen Waffendelikten vorbestraft und wurde nur wenige Tage vor dem Überfall gegen Kaution freigelassen.

Wegen eines Schwertangriffs in einem Migrantenlager an einem anderen Ort in der französischen Hauptstadt wurde er vergangenes Jahr wegen rassistischer Gewalt angeklagt.

Zeugen der Schießerei vom Freitag im 10. Bezirk der Stadt berichteten, der Angreifer – groß, weiß und älter – habe zwei Männer und eine Frau erschossen.
Drei weitere Personen wurden verletzt, von denen sich eine weiterhin in einem kritischen Zustand befindet.

Drei Orte gerieten unter Beschuss – das kurdische Ahmet-Kaya-Zentrum sowie ein nahe gelegenes Restaurant und ein Friseur – bis der Verdächtige kampflos festgenommen wurde.

Führende Vertreter der kurdischen Gemeinschaft haben bei einem Treffen mit dem Pariser Polizeichef am Samstag einen besseren Schutz durch die französischen Behörden gefordert.

Die Schießerei vom Freitag ereignete sich fast 10 Jahre nach der Ermordung von drei kurdischen Aktivistinnen in der französischen Hauptstadt – ein ungeklärtes Verbrechen.

Die Gemeinschaft sei erneut “verängstigt”, nachdem sie durch die Morde im Januar 2013 “traumatisiert” gewesen sei, sagte ein Anwalt des Kurdischen Demokratischen Rates in Frankreich (CDK-F).

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