USA: Ehemaliger Twitter-Mitarbeiter der Spionage im Auftrag Saudi-Arabiens für schuldig befunden
Ahmad Abouammo wurde für schuldig befunden, persönliche Daten von saudische Regimekritiker an die saudische Regierung verkauft zu haben.
Ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter wurde der Spionage für die saudische Regierung für schuldig befunden.
Ahmad Abouammo, ein libanesisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger, war Medienpartnerschaftsmanager für Twitters-Region Naher Osten. Abouammo verließ Twitter im Jahr 2015 und wechselte zu Amazon, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.
Im Jahr 2019 wurde ihm unter anderem vorgeworfen, als Agent für Saudi-Arabien tätig zu sein, ohne dies bei der US-Regierung zu melden.
Nach einer zweieinhalbwöchigen Verhandlung vor einem Bundesgericht in San Francisco wurde Abouammo am Dienstag in sechs Anklagepunkten für schuldig befunden, darunter Handeln als illegaler Agent einer ausländischen Regierung, Geldwäsche und Betrug, wie aus einer Kopie des Urteils hervorgeht.
Die Geschworenen sprachen ihn in fünf weiteren Anklagepunkten im Zusammenhang mit Telekommunikationsbetrug frei.
Die US-Staatsanwältin Stephanie Hinds sagte in einer Erklärung, dass “die Regierung bewiesen und die Geschworenen festgestellt haben, dass Abouammo das hohe Vertrauen in die Geheimhaltung privater persönlicher Daten von Twitter-Kunden verletzt und private Kundendaten an eine ausländische Regierung verkauft hat”.
Das FBI erklärte in einer Beschwerde aus dem Jahr 2019, dass Abouammo und ein saudischer Staatsbürger, Ali Alzabarah, ein ehemaliger Ingenieur bei Twitter, ihre Positionen innerhalb des Unternehmens nutzten, um auf vertrauliche Nutzerdaten zuzugreifen.
Das FBI sagte, dass beide auf persönliche Daten wie E-Mails, Telefonnummern und IP-Adressen zugriffen, die zur Identifizierung des Standorts einer Person verwendet werden können.
Ein weiterer saudischer Mann, Ahmed Al-Mutairi, der enge Beziehungen zur saudischen Königsfamilie hat, soll dem FBI zufolge als Vermittler fungiert haben.
In der Klage wird behauptet, sie hätten auf die persönlichen Daten von über 6.000 Twitter-Konten zugegriffen.
Anschließend stellten saudische Strafverfolgungsbeamte für mindestens 33 der überwachten Konten Dringlichkeitsanträge auf Offenlegung – oder Anträge auf Offenlegung nicht öffentlicher Informationen über die Twitter-Nutzer.
Die Staatsanwälte sagten, Bader Al-Asaker, ein enger Berater des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, habe Abouammo angeworben, um persönliche Informationen über saudische Regimekritiker ausfindig zu machen.
Abouammo soll mindestens 290.000 Euro und eine Luxusuhr im Wert von etwa 19.580 Euro erhalten haben. Das Geld soll er auf das Konto eines Verwandten im Libanon eingezahlt und dann auf sein eigenes Konto in den USA überwiesen haben.
Die Verteidigung von Abouammo argumentierte, dass er Geschenke für seine Arbeit angenommen habe, aber dass es keine ausreichenden Beweise dafür gebe, dass er gegen das Gesetz verstieß.
Die Verteidigerin Angela Chuang bestritt auch die Höhe des Geldes, das Abouammo erhalten hatte, und sagte, er habe von einer dem saudischen Kronprinzen nahestehenden Person rund 97.910 Euro erhalten.
Chuang relativierte die Bedeutung einer Luxusuhr mit der Begründung, sie sei in der saudischen Kultur, in der üppige Geschenke nichts Ungewöhnliches seien, nur “Taschengeld”.
Das FBI hat Al-Mutairi und Alzabarah auf ihrer Fahndungsliste. Alzabarah verließ die USA, bevor er angeklagt wurde.| © DerVirgül