Ayman al-Zawahiri: Al-Qaida-Anführer bei US-Drohnenangriff getötet

Er wurde am Sonntag bei einer Anti-Terror-Operation der CIA in der afghanischen Hauptstadt Kabul getötet.

Biden sagte, Zawahiri habe “eine Spur von Mord und Gewalt gegen amerikanische Bürger gezogen”.

“Jetzt wurde der Gerechtigkeit Genüge getan und dieser Terroristenführer ist nicht mehr da”, fügte er hinzu.

Offiziellen Angaben zufolge befand sich Zawahiri auf dem Balkon eines geheimen Hauses, als die Drohne zwei Raketen auf ihn abfeuerte.

Andere Familienmitglieder waren anwesend, blieben aber unverletzt, nur Zawahiri wurde getötet, fügten sie hinzu.

Biden sagte, er habe nach monatelanger Planung die endgültige Genehmigung für den “Präzisionsschlag” gegen den 71-jährigen Al-Qaida-Führer gegeben.

Zawahiri hatte die Führung von al-Qaida nach dem Tod von Osama bin Laden im Jahr 2011 übernommen. Er plante gemeinsam mit Bin Laden die Anschläge vom 11. September 2001 und war einer der von den USA ” most wanted terrorists “.

Mit seiner Ermordung werden die Familien der Opfer der Anschläge von 2001 einen Schlussstrich ziehen können, sagte Biden.

“Egal, wie lange es dauert, egal, wo Sie sich verstecken, wenn Sie eine Bedrohung für unser Volk sind, werden die Vereinigten Staaten Sie finden und ausschalten”, so Biden, der hinzufügte, dass “wir niemals zögern werden, unsere Nation und ihr Volk zu verteidigen”.

Zawahiri sei auch der Drahtzieher anderer Gewalttaten gewesen, darunter der Selbstmordanschlag auf den Zerstörer USS Cole in Aden im Oktober 2000, bei dem 17 US-Matrosen ums Leben kamen.

Ein Taliban-Sprecher bezeichnete die US-Operation als klaren Verstoß gegen internationale Grundsätze.

“Solche Aktionen sind eine Wiederholung der gescheiterten Erfahrungen der letzten 20 Jahre und laufen den Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika, Afghanistans und der Region zuwider”, so der Sprecher weiter.

US-Beamte beteuerten jedoch, dass die Operation auf einer rechtlichen Grundlage beruhe.

Ayman al-Zawahiri war der ideologische Kopf hinter al-Qaida.

Der ägyptische Arzt, der in den 1980er Jahren wegen seines Engagements für den militanten Islam inhaftiert wurde, verließ nach seiner Freilassung das Land und engagierte sich in gewalttätigen internationalen Dschihad-Bewegungen.

Schließlich ließ er sich in Afghanistan nieder und schloss sich mit einem reichen Saudi, Osama Bin Laden, zusammen. Gemeinsam erklärten sie den USA den Krieg und organisierten die Anschläge vom 11. September 2001.

Es dauerte ein Jahrzehnt, bis Bin Laden von den USA aufgespürt und getötet wurde. Danach übernahm Zawahiri die Führung von al-Qaida, aber er wurde zu einer entfernten und marginalen Figur, die nur gelegentlich Botschaften herausgab.

Die USA werden seinen Tod als Sieg verkünden, vor allem nach dem chaotischen Rückzug aus Afghanistan im vergangenen Jahr, aber Zawahiri hatte relativ wenig Einfluss, da neue Gruppen und Bewegungen wie der Islamische Staat immer einflussreicher wurden. Zweifellos wird es einen neuen Al-Qaida-Führer geben, der aber wahrscheinlich noch weniger Einfluss als sein Vorgänger haben wird.| © DerVirgül