Soldau: Asche von 8.000 Opfern in Massengrab in Polen gefunden

Nach Angaben von Tomasz Jankowski vom polnischen Institut für das nationale Gedenken umfasste das Grab mindestens 8.000 Opfer.

Man geht davon aus, dass die Leichen ausgegraben und verbrannt wurden, um die Spuren ihrer Ermordung zu verwischen.

Die Nazis ermordeten in Soldau Juden, politische Gegner und Angehörige der polnischen Elite.

Das Konzentrationslager wurde 1939 als Durchgangs-, Internierungs- und Vernichtungslager errichtet und während der gesamten Zeit der Nazi-Besatzung genutzt.

Man geht davon aus, dass dort bis zu 30 000 Menschen ermordet wurden, und Forscher hoffen, durch DNA-Analysen der Überreste mehr über die Opfer herauszufinden. Unter den ermordeten Polen befanden sich Mitglieder der Kirche und der Intelligenz.

Archäologen haben Hunderte von Kleidungsstücken, Knöpfen und anderen Gegenständen gefunden, aber nichts von Wert, was darauf hindeutet, dass die Leichen ausgeraubt wurden, bevor sie angezündet wurden.

Laut Jankowski wurden in der Nähe von Soldau, dem heutigen Dzialdowo, zwei Gruben gefunden, und es werden weitere Ausgrabungen stattfinden, um nach weiteren zu suchen. Die Schätzung von 8.000 Opfern basiert auf dem geschätzten Körpergewicht eines Menschen von 2 kg.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erklärte am Mittwoch, dass ein Bericht erstellt worden sei, in dem nicht nur die Kriegsverbrechen der Nazis im Einzelnen aufgeführt seien, sondern auch Berechnungen der finanziellen Verluste, die in heutige Werte umgerechnet worden seien.

Er sagte, Deutschland habe dem polnischen Volk immensen Schaden zugefügt und nie Reparationen gezahlt. Deutschland hat erklärt, die Frage der Reparationen sei in den 1950er Jahren rechtlich abgeschlossen worden.

Etwa sechs Millionen Polen starben im Krieg, darunter drei Millionen Juden. Ein Abgeordneter der nationalistisch-konservativen Regierung Polens erklärte 2019, dass sich die Verluste auf 849 Milliarden Euro belaufen könnten.| © DerVirgül