Bub in Tirol bekam „mehrere Wochen“ nichts zu essen: U-Haft für Eltern beantragt

Bub in Tirol bekam „mehrere Wochen“ nichts zu essen: U-Haft für Eltern beantragt

Die Eltern sollen das Kind bisherigen Ermittlungen zufolge mehrere Wochen nicht mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt haben. Am Montag starb es. Gegen die beiden wird wegen Mordverdachts ermittelt.

Ein Dreijähriger ist am Montag im Bezirk Kufstein verhungert. Die Eltern wurden bereits festgenommen. Nun hat die Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft für sie beantragt. Diese muss innerhalb von 48 Stunden erfolgen, dürfte aber nach ersten Informationen noch am Freitag ergehen. Die Eltern sollen das Kind „zumindest mehrere Wochen“ lang nicht mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt haben.

Dies hätten bisherige Ermittlungen ergeben, teilte die Anklagebehörde mit. Zudem bestand der Verdacht, dass die Eltern, gegen die wegen des Verdachts des Mordes ermittelt wird, es „trotz offensichtlicher Verschlechterung seines Gesundheitszustandes und seines augenscheinlichen Gewichtsverlustes“ unterlassen haben, einen Arzt zu kontaktieren, sodass der Bub letztlich verstarb.

Mutter: Bub war krank
Der Vater machte bisher von seinem Recht Gebrauch, nicht auszusagen, hieß es. Die Mutter habe hingegen angegeben, dass das Kind in den letzten Wochen krank gewesen sein und keinen Appetit gehabt hätte. Ein Arztbesuch sei demnächst geplant gewesen.
Die Anklagebehörde ließ zudem wissen, dass weiter abgeklärt werde, inwiefern der Tod des Kindes „andere, medizinische Ursachen“ gehabt haben könnte. Bisher habe es aber dahingehend keine Hinweise gegeben.

Der Bub war am Montag tot in seinem Bett liegend aufgefunden worden, woraufhin der Vater die Polizei verständigte. Eine Obduktion ergab schließlich, dass der Dreijährige verhungert war. Nachdem die Eltern wegen eines psychischen Ausnahmezustandes in einem Spital gewesen waren, wurden sie festgenommen. Drei weitere Geschwister wurden in die Obhut der Kinder- und Jugendhilfe übergeben. Die Mädchen im Alter von einem, drei und sechs Jahren wiesen indes keine Mangelerscheinungen auf. Auch war die Familie zuvor behördlich nicht auffällig gewesen.

Yayınlama: 24.05.2024
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