Fahrradboten-KV: Gewerkschaft sieht ersten Teilerfolg
Diesen Erhöhung der Löhne auch ohne Einigung auf einen Fahrradboten-KV hatte der Foodora am Montag bekanntgegeben. Dennoch hält die Gewerkschaft weiterhin an ihrer Forderung nach einer Erhöhung um 8,7 Prozent fest.
Gewerkschaft: Proteste für Fahrradboten-KV hat zu Umdenken geführt
Die kürzlichen Proteste haben aus Sicht von vida-Vertreter Markus Petritsch hier “offenbar zu einem Umdenken geführt”. Faktum aus Sicht der zuständigen Gewerkschaft vida ist aber, dass dieses Angebot “noch um 2,9 Prozent unter der abzugeltenden durchschnittlichen Inflation in Höhe von 8,7 Prozent für das Jahr 2023” liege. Ergo fordert die vida nach wie vor die Abgeltung der vollen Teuerung, bekräftigte der Gewerkschafter.
Seit neun Monaten würde die Arbeitgeberseite die KV-Verhandlungen im Sand verlaufen und die Fahrradbotinnen und -boten auf die ihnen zustehende volle Inflationsabgeltung warten lassen, kritisierte Petritsch am Dienstag via Aussendung. “Wir fordern die Arbeitgeber daher auf, endlich an den Verhandlungstisch zurückzukehren.” Die Beschäftigten würden für 40 Stunden in der Woche mit 1.340 Euro netto im Monat deutlich unter der aktuellen Armutsgrenze in Höhe von 1.572 Euro im Monat verdienen und sollen die Inflation nicht voll abgegolten bekommen, kritisiert die Gewerkschaft. Ein neuer Verhandlungstermin steht bisher nicht fest.
Foodora zahlt Fahrradboten ab August mehr Lohn
Der Essenslieferdienst Foodora zahlt trotz fehlender Einigung im andauernden KV-Streit per 1. August um 5,8 Prozent mehr. Das gelte sowohl für die 5 Prozent nach Kollektivvertrag angestellten Fahrer als auch für die 95 Prozent der freien Dienstnehmer von insgesamt 3.000 Radbotinnen und -boten, hatte der Konzern am Montag mitgeteilt. Die Ausstände der Radbotinnen und -boten erfolgten zuletzt auch zu besonders wichtigen Momenten. Etwa wurde bei Matches der heimischen Fußballnationalmannschaft bei der EM das Ausliefern eingestellt.
“Wir wollen unsere Mitarbeiter:innen bereits jetzt entlasten und nicht erst den Ausgang der KV-Verhandlungen abwarten”, wurde der fürs operative Foodora-Geschäft in Österreich zuständige Alexander Gaied zu Beginn der Woche in einer Aussendung zitiert. Einmal mehr betonte das Unternehmen, dass seine freien Dienstnehmer freiwillig diese Beschäftigungsform – und somit Arbeitsstunden und Arbeitszeiten – wählen würden sowie sozialversichert seien.