Finnland will „innerhalb von Wochen“ entscheiden

Nach Russlands Angriff auf die Ukraine habe sich, laut Marin, die Sicherheitssituation in Europa massiv verändert. Noch am Mittwoch werde ihre Regierung eine neue sicherheitspolitische Analyse zu den Folgen eines finnischen NATO-Antrags vorlegen. 

Ihr sei der Unterschied zwischen einem Mitglied und einem Partner der NATO sehr klar, meinte sie. Die Vorteile des NATO-Artikel 5, in dem Mitgliedsstaaten einander im Falle eines Angriff Beistehen, biete die beste Sicherheit. Beides beinhalte Risiken: wenn man keine Aufnahme beantrage oder wenn man es doch tue. 

Jedoch ist die Regierungschefin nicht klar für oder gegen einen Beitritt der NATO. Die Grundlage für eine parlamentarische Diskussion soll die Sicherheitsanalyse bilden. Unter anderem sollen Vor- und Nachteile einer NATO-Mitgliedschaft aufgelistet werden. Die Zustimmung der Finnen für einen NATO-Beitritt hat sich wegen neuerlichen Ereignissen von 30 auf rund 60 Prozent verdoppelt. Finnland hatte schon in der Vergangenheit Streitigkeiten mit Russland. 1917 hat Finnland seine Unabhängigkeit von Russland erklärt. Die finnische Armee kämpfte gegen eine zahlenmäßig weit überlegene sowjetische Armee und wehrte dessen Invasion ab. 

Der Beitritt Finnlands dürfte vom Kreml als Provokation aufgefasst werden. Diese Ausdehnung der NATO wird als Sicherheitsbedrohung in Moskau eingestuft, denn wenn Finnland tatsächlich beitreten sollte, würde sich die Landgrenze zwischen NATO-Staaten und Russland auf einen Schlag verdoppeln. 

Die schwedische Regierungschefin Magdalena Andersson betonte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass die Partnerschaft zwischen Schweden und Finnland in den vergangenen Wochen weiter vertieft wurde. Eine enge Zusammenarbeit Finnlands und der EU sei wegen der veränderten Sicherheitslage von großer Bedeutung.|©DerVirgül