Rassistischer Drohbrief an Bürgermeisterkandidaten mit Migrationshintergrund

In der österreichischen Stadt Wiener Neustadt, in der viele türkischstämmige Migrant:innen leben, hat der aus der Türkei stammende Bürgermeisterkandidat Kanber Demir einen rassistischen und hasserfüllten Drohbrief erhalten.

Laut einem Bericht von [Tagesjournal Österreich] „Avusturya Günlüğü“ sorgte der Brief, der voller rassistischer und islamfeindlicher Aussagen ist, für große Empörung. Darin wurden diskriminierende und bedrohliche Inhalte gegenüber Demir geäußert.

Hasserfüllte Aussagen

Im Drohbrief hieß es, Migrant:innen könnten sich nicht in die österreichische Gesellschaft integrieren, würden Sozialleistungen ungerechtfertigt in Anspruch nehmen und bedrohten die kulturellen Werte. Außerdem wurde die Abschiebung von Migrant:innen sowie die Schließung islamischer Zentren gefordert.

Kanber Demir: „Diese Drohungen werden uns nicht einschüchtern“

In einer Stellungnahme betonte Kanber Demir, dass solche rassistischen Angriffe die Spaltung der Gesellschaft vertiefen und den demokratischen Werten schaden. Er äußerte sich wie folgt:
„Vor zwei Tagen haben wir leider ein Schreiben erhalten, das Hass und Hetze gegen Menschen anderer Herkunft enthält. Wir lehnen solche Inhalte entschieden ab. Diese Art von Kommunikation hat keinen Platz in unserer Gesellschaft, da sie nur Diskriminierung schürt und das friedliche Zusammenleben beeinträchtigt.

Deshalb sollten wir am Sonntag zur Wahl gehen, um gemeinsam für Solidarität, Toleranz und Einigkeit in Neustadt einzutreten. Lassen Sie uns gemeinsam ein Zeichen gegen diesen Rassismus setzen!“

Aufruf zu Demokratie und Einheit

Kanber Demir rief die Wähler:innen zur Solidarität auf und lud die Gesellschaft ein, sich auf der Basis von Frieden und Toleranz zu vereinen. Es wurde bekannt, dass die örtlichen Behörden Ermittlungen zu dem Vorfall eingeleitet haben. Gleichzeitig wird gefordert, entschiedener gegen Hasskriminalität vorzugehen.| ©DerVirgül

| Bild: Tagesjournal Österreich