AK will mehr Geld für Erwachsenenbildung
Die AK verlangt eine deutliche Erhöhung der Mittel für die Erwachsenenbildung. Grund sind die Fachkräftesituation und der Personalmangel in vielen Bereichen.
Geht es nach der Arbeiterkammer (AK) sollen die Mittel für die Erwachsenenbildung von knapp 0,4 Prozent des Unterrichtsbudgets des Bildungsministerium auf ein Prozent anwachsen, so die Bildungs-Bereichsleiterin der AK Wien, Ilkim Erdost, zur APA.
AK fordert 100 Mio. Euro für Erwachsenenbildung
Ein Prozent des Unterrichtsbudgets wären rund 100 Mio. Euro für die Erwachsenenbildung (exklusive der über das AMS dafür bereitgestellten Mittel, Anm.). Damit könnten etwa funktionierende Initiativen wie die “Lehre mit Matura” oder die “Initiative Erwachsenenbildung” valorisiert und besser gefördert werden, meinte Erdost. Letztere sei zuletzt “finanziell ausgedörrt” worden. Dabei werden etwa über Träger wie die Volkshochschulen oder das Berufsförderungsinstitut (BFI) das Nachholen von Basisbildung (Lesen, Schreiben), Deutschkurse oder das Nachmachen von Bildungsabschlüssen gefördert. “Das ist ein erprobtes und gut funktionierendes Programm, das in den letzten Jahren aber zum Nebenschauplatz wurde.” So seien etwa die Budgets seit 2012 immer nur befristet gewesen.
Erdost plädierte dafür, die Leistungsvereinbarungen mit den Erwachsenenbildungseinrichtungen anzupassen und deren Mittel zu erhöhen. Ansonsten könnten sich die mit der Teuerung kämpfenden Träger aus den Programmen zurückziehen. Damit würden dann auch politische Ziele wie etwa die Dekarbonisierung nicht zu erreichen sein, da Fachkräfte für Arbeitsfelder, die es zuvor nicht gab oder die bisher nicht so relevant waren, fehlen. “Die Wirtschaft tut das nicht aus eigenem Antrieb.”
Unternehmen sollen in Aus- und Weiterbildungsfonds einzahlen
Viele Betriebe würden außerdem aus eigener Kraft nicht in die Weiterbildung investieren bzw. diese abwickeln können. Daher sollten alle Unternehmen ein Prozent der Jahres-Bruttolohnsumme in einen Aus- und Weiterbildungsfonds einzahlen, meinte Erdost. So könne eine Umverteilung in Richtung der kleinen und mittleren Betriebe erfolgen. 20 Prozent der so hereingespielten Mittel sollten für die Weiterbildung der Beschäftigten verwendet werden, der Rest in Maßnahmen wie etwa die Lehrlingsausbildung fließen.