Betrieb verarbeitet 400 Tonnen Obst zu Saft
Im Herbst, wenn Äpfel und Birnen geerntet werden, herrscht Hochbetrieb beim Fruchtsafterzeuger Mohr-Sederl in Zweiersdorf (Bezirk Neunkirchen). Jedes Jahr werden im Familienbetrieb etwa 400 Tonnen Obst zu Fruchtsaft und Sirup verarbeitet.
Die Obstverarbeitung muss rasch erfolgen. „Der frisch gepresste Saft wird in Stahltanks gepumpt und sofort auf 86 Grad erhitzt, damit er naturtrüb bleibt und die Oxydation unterbunden wird“, sagt Firmenchef Andreas Sederl gegenüber noe.ORF.at. Der Saft bleibt zwei Tage im Tank, wo er abkühlt und anschließend in Flaschen abgefüllt wird.
Äpfel, Marillen oder Lavendelblüten – der Großteil der angelieferten Ware kommt aus Niederösterreich. „Etwa zwei Drittel der angelieferten Obstsorten und Kräuter kaufen wir bei niederösterreichischen Bauern ein. Wir haben aber auch Partnerbetriebe im Burgenland und in der Steiermark“, so Sederl.
Geringere Ernte erwartet
Heuer gibt es deutlich weniger Äpfel und Birnen als in den vergangenen Jahren. Im Frühling dürfte die Bestäubung durch Bienen nicht ausreichend erfolgt sein, vermutet Sederl. „Gerade von den Streuobstwiesen aus der Region rund um die Hohe Wand erwarten wir eine deutlich kleinere Menge“, so der Firmenchef im Gespräch mit noe.ORF.at. Die Menge sei zwar gering, allerdings sei die Qualität dafür überdurchschnittlich gut.
270.000 Liter Fruchtsaft und Sirup werden verkauft
Der Familienbetrieb beschäftigt acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Andreas Sederl erlernte die Methode der Fruchtsafterzeugung von seinen Großeltern und Eltern. Vor 30 Jahren übernahm er den Betrieb und baute ihn weiter aus. Mittlerweile beliefert er vorwiegend die Gastronomie. Mehr als 270.000 Liter Fruchtsaft und Sirup werden jedes Jahr verkauft. „85 Prozent unserer Produkte werden an Gastronomiebetriebe geliefert, die im Umkreis von einer Stunde liegen“, sagt Sederl.
Hauptabsatzmarkt wurde der Großraum Wien. In den Anfangsjahren gab es Überlegungen, die Produkte nach New York oder Dubai zu liefern. Mittlerweile ist der Export von Fruchtsäften aber kein Thema mehr. „Wir haben uns vor 20 Jahren für Regionalität entschieden. Das ist bei Weitem einfacher, erspart uns hohe Speditionskosten und ich kann mit jedem im Dialekt reden“, ist Andreas Sederl von seinem Weg überzeugt.