Die zehn wichtigsten Fakten zu den Deutschförderklassen
Was Sie zu den umstrittenen Änderungen im Schulsystem wissen sollten.
– Insgesamt gibt es ab Herbst österreichweit rund 700 Deutschförderklassen. Die meisten davon (rund 300) in Wien – danach folgen Oberösterreich (rund 150) und Niederösterreich (rund 100).
– 2018/19 wird ein Übergangsjahr, in dem etwa die Lehrpläne noch nicht verpflichtend sind und diverse Testinstrumente noch nicht zur Verfügung stehen.
Verpflichtend sind die Regeln erst ab 2019/20.
– Die Deutschförderklassen sind für jene Kinder vorgesehen, die dem Unterricht wegen sprachlicher Probleme nicht ausreichend folgen können und aufgrund eines
standardisierten Tests als außerordentliche Schüler eingestuft wurden.
– Besuchen müssen sie außerdem nur jene Kinder, die in der ersten Schulstufe aufgenommen wurden, oder gerade in Österreich angekommene Quereinsteiger ins Schulsystem.
– Lehrpläne legen je nach Schultyp fest, welche Zielkompetenzen die Schüler in Bereichen wie mündlicher Kommunikation, Wortschatz, Sprachstrukturen, Aussprache und
Selbstkompetenz erreichen müssen, damit sie in eine „reguläre“ Klasse (Regelklasse) wechseln können.
– In den Deutschförderklassen wird 15 bis 20 Wochenstunden nach eigenem Lehrplan Deutsch unterrichtet.
In Fächern wie Zeichnen, Musik oder Turnen findet der Unterricht allerdings gemeinsam mit Schülern der Regelklasse statt.
– Die Deutschförderklassen sind grundsätzlich auf ein Semester ausgerichtet.
Nach jedem Semester sollen dann die Sprachfortschritte überprüft werden.
Bei entsprechender Verbesserung können die Kinder in die Regelklassen wechseln.
Schüler, bei denen ein österreichweit einheitlicher Test noch mehr Förderbedarf ergibt, können maximal vier Semester in der Deutschklasse bleiben.
– Nach Eingliederung in die Regelklasse sollen die Schüler noch sechs Stunden pro Woche parallel zum Unterricht Förderung in einem Deutschförderkurs erhalten.
– In Wien wird es in den ersten zwei, drei Schulwochen überhaupt keine separaten Deutschförderklassen geben, alle starten gemeinsam ins neue Schuljahr.
Kinder, die seit der Schuleinschreibung Fortschritte gemacht haben, haben damit noch die Chance, in die Regelklassen zu wechseln.
– An Standorten mit weniger als acht außerordentlichen Schülern werden Kinder mit Sprachproblemen wie bisher in den regulären Klassen unterrichtet.
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