Fahrschulbetreiber mit Vorschlag, der Politiker überraschen wird!

Ab dem 1. Juni 2019 wurde die Möglichkeit, die Führerscheinprüfung auf Türkisch abzulegen, von dem damaligen FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer in der ÖVP-FPÖ-Koalitionsregierung abgeschafft. Mit der Bildung einer neuen Regierung ist dieses Thema wieder auf die politische Agenda gekommen.
Die SÖZ-Partei forderte in einem offenen Brief an den sozialdemokratischen Verkehrsminister Peter Hanke [SPÖ], dass Führerscheinprüfungen wieder auf Türkisch und in anderen Sprachen abgelegt werden können. Die Antwort darauf kam jedoch vom Wiener FPÖ-Landeschef Dominik Nepp. Die FPÖ bekräftigte erneut ihre strikte Ablehnung und betonte, dass Führerscheinprüfungen ausschließlich auf Deutsch abgelegt werden sollten.
Während der direkte Adressat der Debatte, der sozialdemokratische Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ), keine Stellungnahme abgab, schalteten sich auch Fahrschulbetreiber in die Diskussion ein.
Bemerkenswerter Lösungsvorschlag eines Fahrschulbetreibers
Im Gespräch mit Der Virgül erklärte Mustafa İşçel, Betreiber der Fahrschule Vienna, dass er sich seit 2019 für die Wiedereinführung der türkischen Führerscheinprüfung einsetzt. Er bewahrt noch immer ein Plakat mit dem Foto des damaligen Verkehrsministers Norbert Hofer auf. Nun hat İşçel den Gesetzgebern einen bemerkenswerten Lösungsvorschlag unterbreitet.
İşçel erinnerte daran, dass die FPÖ und einige andere Politiker die Abschaffung der türkischen Führerscheinprüfung mit der Pflicht zum Erlernen der deutschen Sprache begründen. Um dieser Sorge entgegenzuwirken, schlug er eine praktikable Lösung vor: „Die Möglichkeit, die Führerscheinprüfung auf Türkisch abzulegen, sollte wieder eingeführt werden. Allerdings sollten alle, die die Prüfung auf Türkisch ablegen möchten, zuvor ein offizielles Zertifikat vorlegen, das mindestens das A2-Niveau in Deutsch bestätigt.“
Mit diesem Vorschlag könnten Migranten offiziell nachweisen, dass sie Deutsch gelernt haben, während sie gleichzeitig die Möglichkeit hätten, die Prüfung in ihrer Muttersprache abzulegen, um die Verkehrsregeln besser zu verstehen und umzusetzen.
Der Vorschlag wurde als ein Gleichgewicht zwischen der Förderung des Deutschlernens und der Sicherstellung einer fundierten Verkehrsausbildung für die Prüfungskandidaten hervorgehoben.| ©DerVirgül