Heftiges Unwetter: Über 800 Einsätze allein in Oberösterreich
Eine Gewitterfront ist am Sonntag von Westen her über Österreich gezogen. Starke Sturmböen, Hagel und Starkregen sorgten für zahlreiche Feuerwehreinsätze.
Das Unwetter zog am Sonntag ab 18.45 Uhr in Oberösterreich eine Schneise von Braunau im Innviertel bis Perg im Mühlviertel. Der Alarm war um Mitternacht abgeklungen. Am Montag dauern die Aufräumarbeiten noch an.
Neben großflächigen Überflutungen von Straßen, Unterführungen, Kellern und Wohnhäusern hatten die Feuerwehren mit Murenabgängen, abgedeckten Dächern, umgestürzten Bäumen auf Straßen, unterbrochenen Stromleitungen und Bränden an Strommasten zu kämpfen. Besonders betroffen waren das Innviertel mit den Bezirken Braunau, Ried i. Innkreis und Schärding sowie die Bezirke Grieskirchen, Wels-Land, Linz-Land, Eferding und Perg.
Die Unwetterfront hielt am Sonntagabend auch die Einsatzkräfte im Bundesland Salzburg in Atem. Diese mussten fast 200-mal ausrücken – allein in Saalfelden (Pinzgau) kam es zu 93 Einsätzen. Alle Bezirke mit Ausnahme des Lungaus waren betroffen.
Die erste Alarmierung der Feuerwehr im Burgenland erfolgte kurz nach Mitternacht aufgrund des starken Regens. Nach und nach kamen dann immer mehr Alarmierungen für Einsätze im ganzen Land. Überwiegend mussten Keller nach Überschwemmungen ausgepumpt und Straßen gereinigt werden.
Starkregen auch in Vorarlberg
Die Unwetterfront zog bereits am Sonntagnachmittag planmäßig über Vorarlberg hinweg. So konnten innerhalb einer Stunde 31 Feuerwehreinsätze registriert werden. Vor allem wegen umgestürzter Äste und Wasser in Kellern wurden die Feuerwehren gerufen. Verletzt wurden niemand. Insgesamt fielen in Bregenz mehr als 35 Liter Regen pro Quadratmeter in einer halben Stunde. Dies entspricht einem Fünftel der durchschnittlichen Niederschlagsmenge des gesamten Monats Juni.
Großeinsatz in Tirol
Im Ober- und Unterland Tirols kam es zu vereinzelten Schadensfällen. Nach Angaben der Polizei wurde durch den Sturm und den damit einhergehenden starken Wind ein Teil des Blechdaches des Bahnhofsgebäudes Imst/Pitztal abgedeckt. Es wurde niemand verletzt. Murenabgänge gab es in Elmen und Stanzach (beide Bezirk Reutte). Im Gemeindegebiet von Stanzach wurde die Landesstraße auf einer Länge von 80 Metern und einer Höhe von etwa zwei Metern überflutet.
Ein Zelt in Kössen im Bezirk Kitzbühel wurde von den schweren Sturmböen umgeworfen und stürzte ein. An vielen Orten stürzten Bäume auf Straßen, so zum Beispiel auf der Unterinntaler Landesstraße in Kramsach im Bezirk Kufstein. Ein Baum stürzte in Innsbruck auf ein Auto, verletzt wurde aber niemand.|©DerVirgül