Im Rax-Gebiet wütet der
Seit Montag wütet ein riesiger Waldbrand in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen).
Mit einem Flächenausmaß von 115 Hektar handle es sich um “den größten Waldbrand, den es je in Österreich gab”, erklärte der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich Franz Resperger am Dienstag.
Der starke Wind, der für den morgigen Donnerstag prognostiziert ist, bereitet den Einsatzkräften nun große Sorge. Ein Überspringen der Flammen auf die Rax gelte es unbedingt zu verhindern, sagte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando.
Es würden nunmehr Großtanklöschfahrzeuge mit Wasserwerfern in Stellung gebracht, kündigte der Sprecher am Mittwoch in der Früh an. Der Wald soll feucht gehalten werden. 300 Feuerwehrleute seien wieder aufgeboten. Auch Hubschrauber des Bundesheeres und der Polizei werden bei den Löscharbeiten neuerlich zum Einsatz kommen. Aus dem betroffenen Gebiet stieg auch am Mittwoch weiterhin starker Rauch auf, sagte Resperger. Positiv sei, dass es in der Nacht keinen Wind gegeben habe.
Ausgebrochen war das Feuer schon am Montag und es breitete sich extrem rasch aus, innerhalb von zehn Stunden von fünf auf über 100 Hektar. Die teils senkrechten Felswände in dem Gebiet seien ein Riesenproblem, immer wieder breche Gestein aus, so Resperger. Dadurch wurde auch ein 51-jähriger Forstarbeiter – nicht lebensgefährlich – verletzt, die Angaben zum Verletzten wurden geändert. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Sorge bereitete den Einsatzkräften außerdem, dass das Feuer auf die vom derzeit betroffenen Gebiet vis-a-vis liegende Rax übergreifen könnte. An den neuralgischen Punkten seien daher Einheiten positioniert, um Funkenflug zu verhindern.
300 Feuerwehrleute und acht Hubschrauber im Einsatz
Insgesamt waren 300 Feuerwehrleute von 23 Wehren im Einsatz. Brandbekämpfungsmaßnahmen vom Boden aus waren aufgrund der Steilhänge in dem Gebiet unmöglich, erläuterte der Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber. Am Dienstagvormittag waren daher bereits zwei Hubschrauber des Bundesheeres und vier Fluggeräte des Innenministeriums im Einsatz. Am Nachmittag stellte das Bundesheer zwei weitere Hubschrauber, die direkt von der Leistungsschau am Heldenplatz kamen, zur Verfügung. Insgesamt waren somit acht Helikopter, darunter zwei Agusta Bell 212 und zwei Black Hawk, beim Einsatz an der Rax, so Bundesheersprecher Michael Bauer.
“Brand noch lange nicht unter Kontrolle”
LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) sprach am Mittwochvormittag in einer Pressekonferenz von einem Einsatz “unter gefährlichsten Bedingungen”. Die Lage sei sehr kritisch und angespannt, die Ausbreitung der Flammen werde zwar verhindert, aber der Brand sei noch lange nicht unter Kontrolle. Pernkopf zufolge waren auch wieder sechs Hubschrauber im Löscheinsatz.
“Unsere größte Gefahr wird sein, dass die nächsten Stunden eine grobe Änderung der Wetterlage bringen. Wir sind dran, Brandüberschläge auf andere Gebiete zu verhindern”, betonte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Gefährlich sei der Einsatz auch deshalb, weil es immer wieder zu Felsstürzen komme.
Durch das Schlagen von Schneisen sei ein weiteres Ausbreiten des Brandes verhindert worden, sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber am Mittwochvormittag. Die Löscharbeiten mit Unterstützung aus der Luft werden aber wohl noch einige Tage dauern. Der Waldbrand ist rückwirkend mit Dienstag, 9.00 Uhr, zum Katastropheneinsatz erklärt worden.
“Wir haben ein Überschlagen des Waldbrandes über das Höllental Richtung Rax zu verhindern”, erläuterte auch der Forstdirektor der Stadt Wien, Andreas Januskovecz. Gehe der Wind wie prognostiziert in den kommenden Stunden Richtung Rax hin, “haben wir dort einen Düseneffekt. Das Höllental wird enger, der Wind wird dadurch stärker und diese Düse facht das Feuer stark an. Die Gefahr, die besteht ist, dass der Waldbrand, der derzeit auf der Schneeberg-Seite ist, überspringt auf die Rax-Seite”, so Januskovecz. In beiden Bereichen seien “die Verhältnisse sehr schwierig und nicht bzw. kaum begehbar”. Talauswärts habe sich der Brand zwar ausgebreitet, dort seien die Verhältnisse aber besser, “denn dort haben wir Forststraßen und können das Gelände teilweise begehen”. Das betroffene Gebiet ist großteils in Besitz der Stadt Wien.
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