In allen Schulen fällt die Maskenpflicht
Am kommenden Montag, wie der Bildungsminister Martin Polaschek angekündigt hat, fällt die Maskenpflicht für alle Schülerinnen und Schüler. Jedoch entfällt diese nur am Sitzplatz, kündigte Polaschek am Montag im Ö1-Morgenjournal an. Skikurse und ähnliche Veranstaltungen sind dann wieder erlaubt.
Polaschek rechtfertigte die Lockerungen trotz der weiterhin hohen CoV-Zahlen. Man spreche sich ständig mit dem Gesundheitsministerium ab und habe nun grünes Licht für diese Maßnahme bekommen. Weitgehendere Lockerungen lehnte Polaschek vorerst ab: Es sei gut, schrittweise vorzugehen. Mit der rechtzeitigen Ankündigung könnten sich alle gut darauf einstellen.
Der Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern und dem Lehrpersonal sei sehr intensiv, da habe man eine große Verantwortung und man müsse daher „mit Augenmaß“ vorgehen.
Andere Regeln bleiben unverändert
Die Regeln für Distance-Learning bleiben laut Polaschek vorerst bestehen. Ab zwei Fällen pro Klasse wird auf Distance-Learning umgestellt, wie der “orf.at” berichtet. Bei einem Fall müssen die übrigen Kinder fünf Tage lang täglich getestet werden. Polaschek verwies darauf, dass es bereits hier – je nach regionalen Gegebenheiten – einen Spielraum gebe. Wenn sich die CoV-Lage weiter entspanne, werde man auch entsprechende Anpassungen an den Schulen vornehmen.
Weiterhin müssen alle Schülerinnen und Schüler auch unabhängig vom Impfstatus dreimal pro Woche testen, mindestens zweimal mittels eines PCR-Tests. Außerdem ist die Präsenzpflicht ausgesetzt – Eltern können ihre Kinder also auch ohne ärztliches Attest entschuldigen. Bei einem einzigen Fall in der Klasse geht der Präsenzunterricht (ohne den betroffenen Schüler) weiter.
Außerdem dürfen externe Personen nur eingeschränkt an die Schulen – Sportangebote mit Vereinen sind etwa (außer an Schulen für Leistungssport) untersagt, gleiches gilt für Musikangebote. Elternsprechtage und Tage der offenen Türe dürfen nur digital stattfinden.
Weitere Lockerungen Ende des Monats?
Weitere Änderungen könnten bereits am 28. Februar ins Haus stehen. Dann endet die „Sicherheitsphase“, in der die meisten geltenden Schulregeln festgeschrieben sind. Forderungen nach weiteren Lockerungen an Schulen waren am Wochenende etwa von der Tiroler ÖVP-Bildungslandesrätin Beate Palfrader und NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre erhoben worden.
Auch der oberste Lehrergewerkschafter Paul Kimberger (FCG) nimmt an, dass mit Ende der Sicherheitsphase Ende Februar weitere Lockerungen anstehen. An den Schulen habe man zwar weiter hohe Inzidenzen, gleichzeitig gebe es eine „große Sehnsucht nach entsprechenden Erleichterungen“. Die Ermöglichung von Schulveranstaltungen hielt er gegenüber der APA für „sehr vernünftig“. „Nicht nachvollziehbar“ sei dagegen, warum die Lehrer im Unterricht weiter eine Maske tragen müssen.
Wagner: „Seltsames Signale“
Der Mikrobiologe Michael Wagner, der die Gurgelstudie an Schulen durchführt, kritisierte die Lockerungen zu diesem Zeitpunkt als „seltsames Signal“. Damit konfrontiert verwies Polaschek darauf, dass es unterschiedliche Expertenmeinungen gebe, und wiederholte, man stimme sich intensiv mit dem Gesundheitsministerium ab.
Auch beim Landesvorsitzenden der oberösterreichischen AHS-Lehrergewerkschaft, Werner Hittenberger, traf die Entscheidung nicht auf ungeteilte Freude. Die Lockerung fällt mit dem Ende der Semesterferien in mehreren Bundesländern zusammen. Er forderte daher einen Sicherheitstag – mehr dazu in ooe.ORF.at.
Maskenpflicht an Volksschulen gelockert
Nach den Semesterferien in Wien und Niederösterreich traten am Montag bereits Ende Jänner angekündigte Lockerungen an den Schulen in Kraft: Volksschülerinnen und Volksschüler brauchen am Sitzplatz keine Maske mehr – mehr dazu in wien.ORF.at.
Seit Beginn des Schuljahrs mussten Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen außerhalb ihrer Klasse bzw. Gruppe Maske tragen, seit Ende November galt eine durchgängige Maskenpflicht. Für Volks- und Unterstufenschüler reicht dabei Mund-Nasen-Schutz, die Älteren brauchen eine FFP2-Maske. Im Turnunterricht muss seit 7. Februar keine Maske mehr getragen werden.