Israelische Streitkräfte töten palästinensisches Mädchen bei Razzia im besetzten Westjordanland

Israelische Streitkräfte haben bei einem Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im nördlichen besetzten Westjordanland eine 16-jährige palästinensische Jugendliche getötet.

Das palästinensische Gesundheitsministerium identifizierte sie als Jana Majdi Zakarneh und gab ihre Ermordung kurz nach Mitternacht am Montag bekannt.

Zakarneh stand auf dem Dach ihres Hauses, als sie erschossen wurde, wie lokale Medien berichteten. Nach Angaben des Ministeriums wurde sie in den Kopf geschossen.
Mindestens zwei weitere Palästinenser wurden bei der Razzia durch israelisches Feuer verwundet, so die Behörden.

Israelische Spezialeinheiten hatten am Sonntag gegen 22 Uhr eine Razzia in Dschenin und dem dortigen Flüchtlingslager durchgeführt und Verhaftungen vorgenommen. Es kam zu Konfrontationen mit palästinensischen Jugendlichen und Zusammenstößen mit palästinensischen Kämpfern, die von der israelischen Armee angegriffen wurden.

Das israelische Militär teilte in einer Erklärung mit, dass es “Kenntnis von dem Vorwurf der Tötung einer Palästinenserin” habe und die Angelegenheit untersuche.

Atta Abu Rmeileh, ein lokaler Beamter in Dschenin, kündigte für Montag einen Generalstreik in Dschenin an, um Zakarneh zu gedenken. Im Laufe des Tages soll ein Trauerzug für sie abgehalten werden.

Zakarneh ist eines von mehr als 50 palästinensischen Kindern, die in diesem Jahr in den besetzten Gebieten im Westjordanland, in Ostjerusalem und im Gazastreifen von Israel getötet wurden. Sie ist auch eine von mehr als 215 Palästinensern, die insgesamt im Jahr 2022 getötet wurden, einschließlich 17 Frauen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen war 2022 das tödlichste Jahr für Palästinenser im Westjordanland seit 2006.

Die Spannungen vor Ort spitzen sich seit dem vergangenen Jahr zu. Israelische Militärrazzien und Tötungen in palästinensischen Städten und Dörfern finden fast täglich statt, parallel zu einer Zunahme bewaffneter palästinensischer Angriffe sowie einer Zunahme der Angriffe von Siedlern auf Palästinenser.

Die Razzien konzentrieren sich insbesondere auf die Städte Jenin und Nablus im nördlichen Westjordanland, wo der bewaffnete palästinensische Widerstand zunimmt.
Am Donnerstag töteten israelische Streitkräfte bei Razzien in Dschenin und Ramallah vier Palästinenser, darunter den 15-jährigen Diaa Rimawi.

Mehr als 25 Menschen wurden in Israel getötet.

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