Millionenbetrug: Selbstanzeige aus der Bauwirtschaft
Im Fall des mutmaßlichen Millionenbetrugs im Umfeld von Siemens, in den auch die Krankenhaus-Betriebsgesellschaft (KHBG) verwickelt ist, hat sich nun ein Mann selbst angezeigt. Einen entsprechenden Onlinebericht in der „Neuen Vorarlberger Tageszeitung“ bestätigte Karin Dragosits als stellvertretende Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft Feldkirch der APA.
Der Mann habe sich von sich aus gemeldet und Angaben gemacht, sagte Dragosits. Die Aussagen des Mannes, der laut „Neue“ in der Bauwirtschaft tätig ist, würden ihn selbst „und den Sachverhalt“ betreffen, sagte Dragosits. Bei dem Mann handle es sich um jemanden, der nicht zu den bisher fünf beschuldigten Personen zählt. Weitere Angaben könne sie nicht machen.
Laut „Neue“ hat der Selbstanzeiger bei Gericht als Wiedergutmachung eine siebenstellige Summe hinterlegt. Damit wolle der Mann offenbar tätige Reue zeigen und straffrei bleiben. Der Anwalt des Mannes vertrete in dem Ermittlungsverfahren auch einen der KHBG-Mitarbeiter.
Siemens meldete Verdacht
Die Ermittlungen der Behörden in der Angelegenheit waren in der vergangenen Woche publik geworden, nachdem in der KHBG und beim Unternehmen Hirschmann Automotive in Rankweil (Bez. Feldkirch) Hausdurchsuchungen stattgefunden hatten. Die Firma Siemens hatte den Fall zuvor selbst den Behörden gemeldet.
Überhöhte Rechnungen an KHBG und Hirschmann
Vier Personen sitzen in Untersuchungshaft, betroffen sind jeweils ein Mitarbeiter von Siemens und Hirschmann Automotive sowie zwei Mitarbeiter aus der Bauabteilung der KHBG. Ebenfalls festgenommen worden war ein pensionierter KHBG-Mitarbeiter, gegen ihn wird nun auf freiem Fuß ermittelt. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, mit überhöhten Rechnungen gearbeitet und so einen Schaden in Millionenhöhe angerichtet zu haben.|ORF.at