Nach Kritik: Nur mehr Eigenpersonal in Teststraßen
Laut Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) musste in den Wiener Teststraßen auf Fremdfirmen zurückgegriffen werden, wegen des erheblichen Ausbaus der Corona Testungen. Dies wiederum sorgte für Kritik, weshalb ab kommender Woche laut ASB nur noch Eigenpersonal eingesetzt werden soll.
„Da wir in der letzten Zeit in wenigen Tagen Teststraßen einrichten mussten und sollten im Auftrag der Stadt Wien, mussten wir kurzfristig auf Fremdfirmen zugreifen wo wir die Leistung der Administration – und rein die Leistung der Administration – zugekauft haben“, sagte Susanne Drapalik, die Präsidentin des Arbeiter-Samariter-Bundes Wien gegenüber „Wien heute“.
„Alles durch Eigenpersonal bewerkstelligen“
Ausgeholfen hat eine Logistikfirma, die normalerweise große Veranstaltungen betreut. Dass der Arbeiter-Samariter-Bund auf Dumpinglöhne gesetzt habe, will Drapalik nicht gelten lassen. Man habe die Verträge nach Kollektivvertrag abgeschlossen. „Wir kaufen eine Leistung zu einem bestimmten Preis bei einer Firma ein. Wie es bei der Firma weitergeht, liegt nicht mehr in unseren Kompetenzen“, sagte Drapalik.
Insgesamt seien derzeit noch 30 Personen von Fremdfirmen in den Teststraßen beschäftigt. Künftig will der Samariterbund auf die Leistung aber ohnehin verzichten. “Jetzt sind wir ab der nächsten Woche bereits in der Lage alles durch Eigenpersonal zu bewerkstelligen“, sagte Drapalik gegenüber „Wien heute“.
Teststraße im Schloss Neugebäude eröffnet
Indessen hat am Samstag eine weitere Teststraße in Wien eröffnet. Am Samstagvormittag wurde eine Testmöglichkeit im Schloss Neugebäude in Simmering zugänglich gemacht. Der Standort ist als Walk-In konzipiert, es werden Antigen-Schnelltests durchgeführt.
Geöffnet ist die Teststraße im Schloss Neugebäude täglich von 6.00 bis 21.00 Uhr. Besucherinnen und Besucher werden in den Veranstaltungssälen untersucht, die Kapazität beträgt derzeit 2.700 Personen pro Tag. Bei Bedarf kann aber auf 6.000 täglich ausgebaut werden. Personen, die mit dem Auto kommen, können ihr Fahrzeug in unmittelbarer Nähe des Schlosses auf einem gebührenfreien Parkplatz abstellen. Sollte der Antigen-Test ein positives Ergebnis ausweisen, so kann an Ort und Stelle zur Abklärung ein PCR-Gurgel-Test durchgeführt werden.
Neun große Teststraßen in Wien
Damit gibt es nun neun große CoV-Teststraßen in Wien: beim Ernst-Happel-Stadion, auf der Donauinsel (Höhe Floridsdorfer Brücke), beim Austria Center Vienna, in der Stadthalle, in der Orangerie in Schönbrunn, in Alt Erlaa, bei der Therme Wien, beim Ferry-Dusika-Stadion und eben im Schloss Neugebäude. Die neue Test-Einrichtung erhöht die Gesamtkapazität der Wiener Teststraßen laut Stadt auf 45.090 Tests pro Tag. Die Wochenkapazität steigt auf 315.630 Tests.
492 Infektionen in Wien gemeldet
1.877 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind in den vergangenen 24 Stunden (Stand: Samstag, 9.30 Uhr) in Österreich gemeldet worden. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber 1.818 vom Vortag. Die meisten Neuinfektionen wurden aus Wien mit 492 gemeldet. Darin sind auch neun Nachmeldungen der vergangenen Tage enthalten, hieß es vom Krisenstab der Stadt. Am Freitag wurden in Wien 49.455 CoV-Tests verzeichnet. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt in der Stadt bisher insgesamt 1.643.
Ende Februar 2020 lag der erste Patient mit Covid-19 in der Klinik Landstraße. Bis heute sind es schon annähernd 7.000 Patientinnen und Patienten, die in Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes wegen Covid-19 behandelt wurden, hieß es am Samstag in einer Aussendung.
Derzeit liegen knapp über 300 Covid-Patientinnen und -Patienten in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes. Dazu zählt auch das AKH. Ihr Altersdurchschnitt liegt bei 71 Jahren. Rund 70 von ihnen werden auf Intensivstationen behandelt./ORF