Österreichs Bevölkerung wächst und altert weiterhin
Die Bevölkerungsprognose bescheinigt Österreich ein Wachstum bis 2040. Der Anteil alter Menschen wird sich weiter erhöhen.
Die aktuelle Entwicklung einer wachsenden und alternden Bevölkerung Österreichs wird sich auch in Zukunft fortsetzen, wie aus der heute veröffentlichten Bevölkerungsprognose von Statistik Austria hervorgeht.
Demnach wird die Bevölkerungszahl Österreichs von 8,84 Mio. (2018) bis 2040 um 7% auf 9,43 Mio. wachsen, bis 2080 schließlich um 12% auf 9,93 Mio. Zugleich steigt der Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren von 18,8% (2018) auf zunächst 26,3% (2040) und schließlich 29,3% (2080).
Zuwanderung kompensiert erwartete Geburtendefizite
Der prognostizierte Bevölkerungsanstieg ist im Wesentlichen auf erwartete Wanderungsgewinne von jährlich rund 30.000 Personen zurückzuführen.
Damit wird ein langjähriger Trend fortgeschrieben: Auch in der jüngeren Vergangenheit ist die Einwohnerzahl Österreichs vor allem durch Wanderungsüberschüsse gestiegen.
1960 zählte Österreich noch 7 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner, im Jahr 2000 waren es 8 Mio. Bis 2018 ergab sich eine weitere Zunahme um 10% auf 8,8 Mio. Von diesem Zuwachs seit der Jahrhundertwende entfielen nur rund 5% auf Geburtenüberschüsse, der größte Teil waren Wanderungsgewinne.
Dementsprechend ist zu erwarten, dass die Geburtenbilanzen, die vorerst noch ausgeglichen sind, bald negativ werden – d. h., dass es dann mehr Sterbefälle als Geburten geben wird.
Dennoch wird die Bevölkerungszahl im Jahr 2023 die 9-Mio.-Grenze überschreiten. Auch für die Zeit danach ist ein weiterer Anstieg wahrscheinlich, da die prognostizierten Wanderungsgewinne die Verluste aus der Geburtenbilanz deutlich übertreffen werden.
Die Zahl der Bevölkerung im Erwerbsalter sinkt
Zugleich wird die Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren zahlen- und anteilsmäßig stark an Gewicht gewinnen.
Dafür sind neben stagnierenden Geburtenzahlen und einer vermutlich weiterhin steigenden Lebenserwartung insbesondere die starken Geburtsjahrgänge der 1950er und 1960er Jahre verantwortlich, die in den kommenden Jahren sukzessive ins Pensionsalter wechseln.
2040 dürfte die Bevölkerung im Alter von 65+ um 50% (bzw. mehr als 800.000 Personen) größer sein als 2018. Zugleich erhöht sich ihr Anteil an der Bevölkerung von derzeit 19% auf 26% (2040).
Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 65 Jahren wird bis 2022 noch geringfügig über dem Niveau von 2018 liegen, danach bis 2040 jedoch um knapp 300.000 Personen (-5%) unter den derzeitigen Wert absinken (siehe Tabelle 1). Nach 2040 bleibt die Zahl der Erwerbsfähigen der Prognose zufolge weitgehend konstant.
Die Zahl der unter 20-Jährigen wird zwar noch leicht zunehmen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung sinkt jedoch von 19,4% (2018) auf 18,8% (2040).
Langfristig wird ein Viertel der Bevölkerung im Ausland geboren sein
Die Zahl der im Ausland geborenen Bevölkerung Österreichs wird unter der Annahme fortgesetzter internationaler Zuwanderung künftig weiterhin zunehmen.
2018 lebten im Bundesgebiet 1,71 Mio. Menschen, die nicht in Österreich zur Welt kamen (19% der Gesamtbevölkerung). Bis zum Jahr 2040 steigt ihre Zahl der Prognose zufolge auf 2,22 Mio. (+30%), bis 2080 schließlich auf 2,67 Mio. (+56% gegenüber 2018). Der Anteil der nicht in Österreich geborenen Personen wächst somit bis 2040 auf 24% und bis 2080 auf 27%
Die Ostregion Österreichs wächst am stärksten
Das prognostizierte insgesamt starke Bevölkerungswachstum Österreichs in den nächsten Jahrzehnten wird sich regional sehr unterschiedlich verteilen.
Überdurchschnittlich starkes Wachstum ist in Wien zu erwarten. Die Bundeshauptstadt wird im Jahr 2028, wie zuletzt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die 2-Mio.-Marke überschreiten.
Weitere Bevölkerungsverluste werden dagegen für Kärnten erwartet, wodurch die Einwohnerzahl ab 2021 hinter die von Salzburg zurückfallen wird.
Neben Wien wird auch für Niederösterreich, das Burgenland und Oberösterreich ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum prognostiziert, während der Trend in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und in der Steiermark unter dem Bundesschnitt liegt
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