Schüsse in Norwegen: Zwei Tote, 21 Verletzte nach Schießerei in Bar

Zwei Menschen wurden bei dem nächtlichen Angriff in einem belebten Ausgehviertel getötet und 21 verletzt.

Die Schüsse fielen am Samstag gegen 01:00 Uhr an drei Orten, unter anderem in einer Schwulen-Bar.

Die Schüsse fielen im London Pub, einem beliebten Treffpunkt für LGBTQ+, sowie in der Nähe des Jazzclubs Herr Nilsen und eines Pubs.

Die jährliche Pride-Parade in Oslo, die am Samstag stattfinden sollte, wurde auf Anraten der Polizei abgesagt.

“Wir werden bald wieder stolz und sichtbar sein, aber heute werden wir unsere Pride-Feierlichkeiten von zu Hause aus teilen”, heißt es in einer Erklärung auf der Website der Oslo Pride.

“Es gibt Grund zu der Annahme, dass es sich um ein Hassverbrechen handeln könnte”, sagte die Polizei auf einer Pressekonferenz am Samstag.

Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Stoere sprach von einem “schrecklichen und zutiefst schockierenden Angriff auf unschuldige Menschen”.

“Ich sah, wie ein Mann mit einer Tasche ankam, eine Pistole in die Hand nahm und zu schießen begann”, sagte der Journalist Olav Roenneberg vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK.

Ein Zeuge in dem Londoner Pub sagte gegenüber NRK, er sei von herumfliegendem Glas getroffen worden.

Die Polizei stellte am Tatort zwei Waffen sicher, eine davon war eine automatische Pistole. In einer Pressemitteilung erklärte die Polizei, sie werde nach dem Angriff vorübergehend alle Einsatzkräfte bewaffnen.

“Ich war in der äußeren Bar in London, als es passierte. Ich habe gerade bemerkt, dass ein Schuss abgefeuert wurde, und ich wurde von einer Glasscherbe getroffen. Es fielen immer mehr Schüsse, so dass ich in die innere Bar flüchtete und versuchte, so viele wie möglich mitzunehmen”, sagte er.

“Zuerst haben die Leute nicht verstanden, was passiert ist, aber dann kam die Panik.”

In einem Facebook-Post bezeichnete das Team des London Pub die Schießerei als “absolut entsetzlich und das pure Böse”.

“Unsere Gedanken sind bei den Toten, Verletzten und Angehörigen”, heißt es weiter. “Alle Angestellten sind in Sicherheit und körperlich unversehrt. Kümmert euch in dieser Zeit umeinander.”

Eine Frau sagte der Zeitung “Verdens Gang”, dass der Schütze seine Ziele sorgfältig ins Visier genommen habe. “Als ich begriff, dass es ernst war, rannte ich los. Da lag ein blutüberströmter Mann regungslos auf dem Boden”, sagte sie.

Ein anderer Mann sagte der Zeitung, er habe viele Menschen mit Kopfwunden am Boden gesehen.

König Harald, Norwegens Monarch, sagte, er und seine Familie seien entsetzt. Er sagte, “wir müssen zusammenstehen”, um “Freiheit, Vielfalt und gegenseitigen Respekt” zu verteidigen.

Norwegens Justizministerin Emilie Enger Mehl sagte, der Vorfall habe das Land erschüttert.

“Norwegen ist eine Gemeinschaft des Vertrauens, in der sich jeder an einem Samstagabend draußen sicher fühlen sollte”, sagte sie laut NRK.|©DerVirgül