Stadt Wien präsentiert Kinder- und Jugendstrategie
Nach dem größten Kinder – und Jugendbeteiligungsprojekt in der Geschichte Wiens, der „Werkstadt Junges Wien“, haben wir die Wiener Kinder- und Jugendstrategie vorgestellt.
Ideen und Vorschläge für die Zukunft der Stadt Wien wurden von ber 22.500 Kinder und Jugendliche ha eingebracht.
Auf dieser Grundlage wurde unter Federführung des Landesjugendreferats und in Zusammenarbeit mit Dienststellen, Unternehmen und vieler PartnerInnen der Stadt ein Plan erstellt, der Wien zur „kinder –und jugendfreundlichsten Stadt machen soll“.
Partizipatives Kinder- und Jugendbudget
Die Stadt Wien ist Vorreiterin in Sachen Kinder- und Jugendbeteiligung.
Nach dem großen Erfolg der Werkstadt Junges Wien wollen wir die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen weiter ausbauen. Als Bürgermeister ist es mir wichtig, dass Kinder und Jugendliche Demokratie konkret erfahren können.
Deshalb werden wir eine Million Euro für Kinder- und Jugendprojekte zur Verfügung stellen, über deren Auswahl Kinder und Jugendliche mitentscheiden können.
Bis Herbst werden Konzepte für Kinder- und Jugendparlamente ausgearbeitet, die eine Altersgruppen-gerechte Beteiligung am Kinder- und Jugendbudget sicherstellen sollen. In diesen Parlamenten können Ideen und Vorschläge eingereicht, beraten und diskutiert und schließlich auf möglichst breiter Basis beschlossen werden.
Kinder- und Jugendstrategie umfasst über 190 Maßnahmen
Die Kinder- und Jugendstrategie bündelt erstmals Maßnahmen aller Ressorts, Fachabteilungen und Unternehmen hinter der gemeinsamen Vision, Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt zu machen.
Die Strategie ist in neun Kapitel gegliedert, die alle Politikbereiche betreffen: Natur und Umwelt, Chancen und Zukunft, Gesundheit und Wohlbefinden, Gemeinschaft und Miteinander, Raum und Platz, Mitsprache und Meinung, Sicherheit und Geborgenheit, Mobilität und Verkehr, Freizeit und Kultur.
An der Spitze jedes Themenbereichs steht ein Ziel, das partizipativ mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet wurde. Darunter finden sich Maßnahmen aus allen Bereichen der Stadt, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen sollen. Insgesamt umfasst die Kinder- und Jugendstrategie 193 Maßnahmen – sowohl neue als auch solche, die bereits bestehen und verstärkt werden.
Im Bereich „Chancen und Zukunft“ etwa finden sich neue Mitgestaltungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche bei Sanierung, Erweiterung und Neubau von Bildungseinrichtungen, der Ausbau von Ganztagsschulen, eine Digitalisierungsoffensive für alle Bildungseinrichtungen sowie der Ausbau von überbetrieblichen Lehrausbildungsstätten.
Im Bereich „Natur und Umwelt“, der den Kindern und Jugendlichen besonders am Herzen liegt – über 2.600 Ideen und Vorschläge sind dazu eingetroffen –, setzt die Stadt unter anderem auf verstärkte Bewusstseinsbildung, die Förderung von Naturerlebnis für alle Kinder und Jugendlichen, Begrünungen sowie mehr Initiativen zur Abfallreduktion.
Von der Werkstadt Junges Wien zur Kinder- und Jugendstrategie
Grundlage für die Themen, Ziele und Maßnahmen der Kinder- und Jugendstrategie ist das Projekt „Werkstadt Junges Wien“. Die Kinder und Jugendlichen haben im Frühjahr 2019 die Stadt genau unter die Lupe genommen. Die Rückmeldungen der Kinder und Jugendlichen wurden von einem sozialwissenschaftlichen Institut ausgewertet und in neun Themenbereiche zusammengefasst.
Nachdem die ersten Maßnahmenvorschläge ausgearbeitet wurden, hat im Herbst eine „Konferenz der Kinder und Jugendlichen“ darüber beraten und die Maßnahmen priorisiert. Auf Basis dieser Feedbackschleife wurde die Kinder- und Jugendstrategie fertig ausformuliert. Die Strategie wird nun in den Gemeinderatsausschuss eingebracht und soll am 24. Juni im Gemeinderat beschlossen werden.
Für die Umsetzung der Wiener Kinder- und Jugendstrategie wird ein Monitoring-System eingesetzt, durch das Kinder und Jugendliche überprüfen können, welche Maßnahmen umgesetzt und ob die Ziele auch tatsächlich verfolgt werden. Für die Umsetzungsberichte ist die unabhängige Kinder- und Jugendanwaltschaft zuständig, die den Kinder- und Jugendparlamenten berichtet.
Die Wiener Kinder und Jugendlichen haben der Stadtregierung in einem einzigartigen Projekt den Auftrag gegeben, die Stadt nach ihren Bedürfnissen weiter zu verbessern.
Diesen Auftrag nehmen wir gerne an und ich freue mich auf die gemeinsame Umsetzung.