Straßenkämpfe und der Einfluss von türkischstämmigen Unternehmen in der Favoritenstraße

Straßenkämpfe und der Einfluss von türkischstämmigen Unternehmen in der Favoritenstraße

| Adem Hüyük

Die Favoritenstraße, eine der bevölkerungsreichsten und lebhaftesten Gegenden des Wiener Bezirks Favoriten, steht seit Langem im Fokus der Öffentlichkeit – vor allem durch Messerstechereien und Drogenhandel in Bereichen wie dem Keplerplatz und dem Reumannplatz. Diese Vorfälle sorgen für Besorgnis bei den Anwohnern und haben die Behörden dazu veranlasst, 2024 eine “Waffenverbotszone” einzurichten. Diese Maßnahme hat zwar zu einem Rückgang der Straßenkämpfe geführt, jedoch deren völlige Beseitigung bisher nicht erreicht.

„Waffenverbotszone“:
„Ein begrenzter Bereich, in dem das Mitführen von Waffen und waffenähnlichen Gegenständen verboten ist. Die Polizei kann in diesem Gebiet Kontrollen durchführen, Waffen konfiszieren und Geldstrafen verhängen. Das Gesetz umfasst sowohl kleine als auch große Schneidwerkzeuge, die potenziell Schaden anrichten können.“

Auffällig ist jedoch, dass sich die Straßenkämpfe in der Favoritenstraße von den Bereichen fernhalten, in denen sich türkischstämmige Unternehmen befinden. In diesem Artikel wird die potenzielle Rolle türkischstämmiger Restaurants und Cafés bei der Reduzierung von Straßenkämpfen untersucht.

Sicherheitsprobleme und Maßnahmen in der Favoritenstraße
Die Favoritenstraße wurde in den letzten Jahren vor allem durch Gewalttaten und Drogenhandel bekannt, was die Anwohner und Behörden stark belastet hat. Die 2024 eingeführte „Waffenverbotszone“ hat zu einer verstärkten Polizeipräsenz in der Region geführt, was einen Rückgang der Gewalt begünstigte. Dennoch kommt es in der Gegend weiterhin gelegentlich zu Gewalttaten.

Im März 2024 stellte der österreichische Innenminister Gerhard Karner in der Nähe des Reumannplatzes eine neue Polizeieinheit vor. Doch nur drei Stunden nach seinem Besuch ereignete sich dort erneut eine Messerstecherei. Ebenso wurde im Mai 2024, einen Tag nach einem Besuch von Bundeskanzler Karl Nehammer am Reumannplatz und seinen optimistischen Aussagen zur Gewaltprävention, wieder ein Straßenkampf registriert. Diese Ereignisse verdeutlichen, dass die Region eine tiefgreifende und nachhaltige Lösung benötigt.

Der Einfluss türkischstämmiger Unternehmen
Ein bemerkenswerter Punkt in der Favoritenstraße ist die Tatsache, dass in den Bereichen, in denen türkischstämmige Unternehmen ansässig sind, keine Straßenkämpfe stattfinden. Beobachtungen und Gespräche mit Anwohnern deuten auf folgende Ergebnisse hin:

Abgesehen vom Keplerplatz gibt es in der Umgebung der türkischen Restaurants entlang der Favoritenstraße keine Straßenkämpfe.
Diese Restaurants tragen durch den regen Kundenverkehr indirekt zur Verringerung von Gewalt bei.
Während syrische Geflüchtete oft im Fokus der Gewalttaten stehen, fällt auf, dass diese Gruppen in der Nähe türkischstämmiger Unternehmen keine Gewaltakte verüben.
In der Favoritenstraße, wo immer häufiger neue türkische Restaurants eröffnet werden, ist eine deutliche Abnahme von Gewalttaten in deren Umfeld zu beobachten.
Während weiterhin nach Lösungen für die Gewaltprobleme in der Favoritenstraße gesucht wird, zeigt sich, dass türkischstämmige Unternehmen indirekt zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung beitragen.

Die soziale Wirkung dieser Restaurants und der dadurch entstehende Personenverkehr scheinen eine Rolle bei der Verdrängung von Gewaltschauplätzen zu spielen. Daher sollte der Einfluss türkischstämmiger Unternehmen genauer untersucht und im Rahmen langfristiger Lösungsansätze für die Region berücksichtigt werden.|© DerVirgül

Yayınlama: 27.01.2025
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