Ukraine-Krieg muss mit der Befreiung der Krim enden, so Selenskyj

Der ukrainische Präsident äußerte sich nach einer Reihe von Explosionen auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt auf der Krim, bei denen ein Mensch ums Leben kam.

Selenskyj erwähnte die Explosionen vom Dienstag nicht, sagte aber: “Die Krim ist ukrainisch und wir werden sie niemals aufgeben”.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums detonierte Munition auf dem Stützpunkt. Die Ukraine wies unterdessen jede Verantwortung für die Explosionen zurück.

Nach ukrainischen Angaben wurden bei russischen Luftangriffen in der Nacht 11 Menschen in der zentralen Region Dnipropetrowsk und ein weiterer in der Region Saporischschja im Süden getötet.

Die Krim ist international als Teil der Ukraine anerkannt, doch die Halbinsel am Schwarzen Meer wurde 2014 nach einem Referendum, das die Weltgemeinschaft als unrechtmäßig ansieht, von Russland annektiert. Viele Ukrainer sehen dies als den Beginn ihres Krieges mit Russland.

Am Dienstag erschütterte eine Reihe von Explosionen die Saky-Militärbasis in der Nähe von Nowofedoriwka im Westen der Krim, die sich in der Nähe von bei russischen Touristen beliebten Badeorten befindet.

Nowofedoriwka und Saky liegen etwa 50 km nördlich des Hafens von Sewastopol, dem Sitz der russischen Schwarzmeerflotte, die eine Blockade der ukrainischen Küste anführt. Der Luftwaffenstützpunkt wurde von Russland für Angriffe auf Ziele tief in der Ukraine genutzt.

Auf Bildern in den sozialen Medien war zu sehen, wie Strandbesucher bei den Explosionen davonliefen und Zeugen berichteten, sie hätten mindestens 12 Explosionen gehört. Die von Russland eingesetzte Gesundheitsbehörde der Krim teilte mit, dass ein Zivilist getötet und acht weitere verletzt worden seien.

Das russische Verteidigungsministerium beharrte darauf, dass die Explosionen auf Munition zurückzuführen seien, die in einem Lager explodiert sei und dass es keine “Feuereinwirkung” von außen gegeben habe – obwohl dies nicht von unabhängiger Seite überprüft wurde.
Der ukrainische Berater des Präsidenten, Mykhailo Podolyak, bestritt gegenüber dem Online-Fernsehsender Dozhd, dass die Ukraine hinter den Explosionen stecke: “Natürlich nicht. Was haben wir damit zu tun?”

Jeder Angriff auf die Krim durch die Ukraine würde von Moskau als äußerst schwerwiegend angesehen werden. Russland hat bereits im vergangenen Monat eine Warnung ausgesprochen, als der ehemalige Präsident Dmitri Medwedew drohte, dass “der Tag des jüngsten Gerichts unmittelbar bevorsteht”, wenn die Ukraine die Krim angreift.

Selenskyj ging in seiner Rede am späten Dienstagabend nicht auf die Explosionen ein, sprach aber ausführlich über die Halbinsel und sagte: “Wir werden nicht vergessen, dass der russische Krieg gegen die Ukraine mit der Besetzung der Krim begann.

“Dieser russische Krieg … begann mit der Krim und muss mit der Krim enden – mit ihrer Befreiung”, sagte er.

Selenskyjs jüngste Äußerungen lassen vermuten, dass er der Meinung ist, die Ukraine müsse die Halbinsel zurückerobern, bevor der Krieg beendet werden könne – in der Vergangenheit hat er sich jedoch anders zu diesem Thema geäußert.

In der Vergangenheit hat er sich jedoch anders geäußert. So hat er angedeutet, dass die Ukraine einen Frieden akzeptieren könnte, wenn Russland vor dem 24. Februar auf seine Positionen zurückkehrt.| © DerVirgül