Der ÖGB und erfahrene MentorInnen machen sich für mehr Lebensqualität in der Arbeitswelt stark

Der ÖGB will mit einer großen österreichweiten Kampagne mehr Lebensqualität und Fairness in die Arbeitswelt bringen. „In Betrieben mit Betriebsrat ist das Arbeitsklima besser, es gibt weniger Probleme und wenn es welche gibt, können sie mithilfe des Betriebsrates leichter gelöst werden“, sagt ÖGB-Regionalvorsitzender Josef Madlmayr, Arbeiterbetriebsrat bei BRP Rotax Gunskirchen.
Eine aktuelle Studie zeigt: Arbeitnehmerinnen klagen über Einsamkeit und soziale Isolation am Arbeitsplatz, auch sind Stress und Zeitdruck ein Thema. Rund die Hälfte der ArbeitnehmerInnen zwischen 36 und 55 Jahren gibt an, dass sie nicht bis zur Pension durchhalten können wird.

ÖGB-Regionalsekretär, Bülent Karabulut, ergänzt: „Es gibt sehr gute Beispiele, die zeigen, dass die Betriebe von der Zufriedenheit der ArbeitnehmerInnen profitieren. Die gegenseitige Loyalität führt zu Erfolg und Standfestigkeit in der Zukunft und bietet sowohl Perspektiven für das Unternehmen als auch für jeden einzelnen Beschäftigten. Dies verdeutlicht auch folgendes Beispiel: Auf Vorschlag des Betriebsrates Julius Mayer wurde in der Firma Royal Canin Austria die Arbeitszeit wöchentlich um 5,5 Stunden reduziert, das heißt, es gibt insgesamt 11,9 Tage mehr Freizeit im Jahr für den gleichen Lohn.“

In Krisenzeiten werden Probleme abgefedert

Der Strukturwandelbarometer 2021, eine Studie im Auftrag des ÖGB und der Arbeiterkammer, zeigt: Durch die die gute Beratung und der Expertise von Gewerkschaft und BetriebsrätInnen können auch Problemzeiten überstanden werden. Mehr als 2.100 BetriebsrätInnen?haben österreichweit daran?teilgenommen. Unternehmen?mit gut eingebundenen BetriebsrätInnen überstehen Krisenzeiten besser als jene ohne ArbeitnehmerInnenvertretung, so das Ergebnis der Studie. „BetriebsrätInnen können die negativen Entwicklungen nicht verhindern, aber auf alle Fälle die Auswirkungen dämpfen, und davon profitieren die Beschäftigten und die Betriebe“, betont der ÖGB-Regionalvorsitzende Madlmayr, der angehenden BetriebsrätInnen als Mentor zur Verfügung steht.

Die MentorInnen für die Bezirke Wels und Wels-Land

Judith Peck, Personalvertreterin Magistrat Wels: „Die Gemeinschaft und das Gefühl der Kollegialität und der Freundschaft sind mir wichtig, das wird bei uns durch gemeinsame Betriebsausflüge und Veranstaltungen gefördert. Der Zusammenhalt unter den Kolleginnen und Kollegen und Fairness sind mir ein großes Anliegen. Ein gutes Umfeld ist in jedem Betrieb möglich.“
Josef Madlmayr, Arbeiter-Betriebsratsvorsitzender BRP Rotax Gunskirchen: „Mit dem Wissen, das ich mir seit über 30 Jahren als Betriebsrat angeeignet habe, kann ich meine Kolleginnen und Kollegen kompetent unterstützen. Ich habe als Betriebsrat die Möglichkeit, die Erwachsenbildung innerhalb des ÖGB zu nützen. Mit dieser Bildungsmöglichkeit kann ich meinen Beitrag dazu leisten, dass die Welt im eigenen Umfeld ein Stück gerechter wird. Ich würde diese Erfahrungen gerne als Mentor weitergeben, damit ein gutes Leben für alle auch in Zukunft gesichert bleibt.“

Attila Batzula, Angestellten-Betriebsratsvorsitzender Reformwerke Wels: „Der Betriebsrat sorgt dafür, dass alles was uns das Leben in der Arbeit schwer macht, zur Sprache gebracht und gemeinsam nach Lösungen gesucht wird. Das ist ein Prozess, der kein Ende hat. Neue Produkte, neue Führung, neue KollegInnen bedeuten auch manchmal neue Herausforderungen, die zu lösen sind. Es gibt vieles zu sagen warum ein Betriebsrat unverzichtbar ist, kurz gesagt: Verzicht auf einen Betriebsrat heißt Verzicht auf wichtige ArbeitnehmerInnenrechte. Ich unterstütze Menschen gerne dabei, in die spannende Lebensphase als Betriebsrat einzusteigen.“
Informationen zur Betriebsratsgründung erteilen die Gründungshotline des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB) unter 0800 22 12 00 60 und das Regionalsekretariat in Wels (07242/47109-4601 bzw. wels@oegb.at) | DerVirgül